Mit einem Drucckkostenzuschuss förderte die Stiftung die Veröffentlichung der Dissertation von Dr. Carolin Schreiber – eine Edition und Auswertung urkundlicher Quellen zur Besitzentwicklung des Lorscher Klosters im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit.

Das Lorscher Kartular ist neben den bekannten Handschriften wie dem Lorscher Codex und dem Necrolog Anniversar die dritte große Quelle, die zur Erforschung des Lorscher Klosters, vor allem im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit, beiträgt.
Das Lorscher Kartular deckt den Zeitraum von 1240 bis 1608 ab. Ein Teil dieser Überlieferung lässt sich in die Ära der Prämonstratenser datieren, ein weiterer fällt in die spätere Phase, als Lorsch zu einem Ort der Verwaltung ohne monastisches Leben umgewandelt und von nun an als weltliche Schaffnerei weitergeführt wurde. Die Handschrift wird im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt unter der Signatur C 1 A, Nr. 17 verwahrt und überliefert auf insgesamt 500 Blatt 434 Urkundenexzerpte und 25 Nachträge, die in frühneuhochdeutscher Sprache eingetragen worden sind. Sie beschäftigt sich inhaltlich mit den wirtschaftlichen und rechtlichen Angelegenheiten des Lorscher Klosters, zunächst unter kurmainzischer und seit Mitte des 15. Jahrhunderts unter kurpfälzischer Herrschaft.
Eine kodikologische Analyse gilt neben dem Einband und den eintragenden Händen auch dem Aufbau und der Struktur der Handschrift. Indices und ein umfangreiches Glossar ermöglichen den Nutzerinnen einen breitgefächerten Zugang zu den Urkundenexzerpten.
Das Lorscher Kartular soll sowohl Wissenschaftlern als auch historisch interessierten Laien einen neuen Zugang zur Forschung über das Kloster ermöglichen.